adamicus steht für Diversity. Wir verbinden Menschen unterschiedlichster Geschlechter, sexueller Orientierungen, Altersgruppen, ethnischer Hintergründe sowie Weltanschauungen und zelebrieren gemeinsam diese Vielfalt. Im heutigen Interview nehmen wir zwei Generationen unter die Lupe: Rici, die weltoffene, aufgeweckte Millennial mit einer ausgeprägten Vorliebe für Japan und Nils, unseren Gen-Z-Kollegen, bekannt und geliebt für seine sprudelnde Energie und laute Lebensfreude. Mehr dazu im Interview.
Hallo ihr beiden! Schön, dass ihr euch die Zeit für uns nehmt. Mal unter uns, wer ist eigentlich der Early Bird und wer von euch zieht denn als Letzter den Stecker?
In der Regel ist Nils der Erste im Büro. Wenn ich ankomme, logge ich mich ein, bereite mir einen Tee zu und strukturiere meine Tagesaufgaben anhand unserer wöchentlichen To-do-Liste. Danach widme ich mich dem E-Mail-Postfach, ordne und priorisiere die eingegangenen Nachrichten, bevor ich mich den Aufgaben des Tages zuwende. Tatsächlich bin ich oft eine der Letzten, die abends die Lichter ausmacht. lächelt
Es machen zwar viele Mitarbeiter Home-Office, aber im Büro bin ich häufig der Erste am Werkeln. Ich muss gestehen, ich genieße diese ruhige Zeit am Morgen, vor allem wenn die To-do-Liste etwas voller ist. Ich starte die Spül- und Kaffeemaschine, bereite mir einen Kaffee zu, gehe anschließend entspannt meine E-Mails durch und organisiere meine Aufgaben für den Tag. Für gewöhnlich verlasse ich das Büro etwas früher als Rici, aber wir achten beide darauf, täglich unsere acht Stunden sinnvoll auszufüllen und vermeiden Überstunden.
Ok, Hand aufs Herz – wer von euch beiden tappt eher in die Falle der digitalen Ablenkungen und driftet schneller ab? Das ist ja das Klischee bei den Digital Natives.
Nils und ich sind da ziemlich ähnlich, aber wenn ich es genau betrachte, würde ich sagen, dass ich eine etwas längere Aufmerksamkeitsspanne habe. Besonders in Meetings bemühe ich mich, konzentriert zu bleiben und nicht zum Diensthandy zu greifen und parallel zu arbeiten, selbst wenn ich gerade nicht aktiv teilnehme.
Ich würde sagen, ich bin ziemlich gut darin, meine Energie gezielt einzusetzen. Bei alltäglichen Aufgaben neige ich dazu, mir kleine Pausen zu gönnen, um meine Effizienz zu steigern.
Wenn es um wichtige Themen geht, bin ich voll dabei und kann mich ohne Weiteres konzentrieren – auch über einen längeren Zeitraum.
Es wird ja oft heiß diskutiert, wenn es um den Arbeitseinsatz der jüngeren Generationen geht. Von fehlender Arbeitsmoral und vermeintlich hohen Gehaltsvorstellungen bis hin zu mangelnder Leistungsbereitschaft. Wer von euch bricht die Klischees in Sachen Einsatzbereitschaft?
Es ist grundsätzlich falsch, Eigenschaften – ob positiv oder negativ – pauschal an eine Generation zu binden. Schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnder Respekt führen naturgemäß zu Demotivation und Fluktuation, insbesondere unter jungen Talenten. Das ist meiner Meinung nach keine Frage von mangelnder Arbeitsmoral einer Generation. Vielmehr spiegelt es den berechtigten Wunsch nach Wertschätzung und fairem Umgang wider. Junge Arbeitnehmer streben danach, angemessen behandelt zu werden – das unterstütze ich.
Ich stimme Nils zu. Vielleicht traut sich die jüngere Generation mehr oder ist einfach lauter. Meine persönliche Einstellung wurde stark davon beeinflusst, dass ich bei adamicus im letzten Jahr viel Raum für meine persönliche Entfaltung hatte, zum Beispiel durch einen dreimonatigen Sabbatical.
Ich tendiere tatsächlich dazu, mich stärker auf die persönliche Entwicklung im Beruf zu konzentrieren als Nils. Für mich ist Arbeit zwar ein wichtiger Teil meines Lebens, aber sie definiert mich nicht vollständig als Menschen.
Und was zählt für euch zu einer 1A-Arbeitsmoral? Welche Eigenschaften und Must-haves machen einen Arbeits-Champion aus?
Eine ideale Arbeitsmoral bedeutet für mich, sich mit dem eigenen Unternehmen so verbunden zu fühlen, dass man sich aktiv einbringt, um es mitzugestalten. Gleichzeitig ist es aber für mich wichtig, auch Grenzen zu setzen. Es geht darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, bei dem man weder nur für die Arbeit lebt, noch die eigenen Bedürfnisse ständig vorne anstellt. Wenn es drauf ankommt, mache ich auch Überstunden, um etwas fertigzustellen. Aber sobald ich das Büro verlasse oder im Urlaub bin, bin ich wirklich offline. Ich kontrolliere dann meine Mails nicht und bin auch nicht erreichbar.
Für mich umfasst eine optimale Arbeitsmoral die zuverlässige Einhaltung von Deadlines und das gewissenhafte Abarbeiten von To-dos. Dazu gehört auch, selbstständig zu arbeiten, sobald man sich gut eingearbeitet hat. Und klar, ein respektvoller und freundlicher Umgang mit Kollegen und Kunden gehört definitiv auch dazu. Ich schätze es zum Beispiel sehr, dass Juan (Head of SEA & Paid Social Media) und Aphrodite (CMO, Head of SEO & Content) sich immer Zeit nehmen, wenn ich Unterstützung brauche oder Themen besprechen möchte. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ist durchweg freundlich und die Kommunikation erfolgt auf Augenhöhe. Zudem habe ich genug Freiraum und schätze die Unternehmenskultur. Das beeinflusst meine Arbeitsmoral ganz ungemein.
In einer Ära, in der 'Always-On' das neue Normal ist, wie jongliert ihr mit eurer Work-Life-Balance? Wie sieht für euch der ideale Ausgleich zwischen Job und Freizeit aus?
Der perfekte Ausgleich zwischen Job und Freizeit bedeutet für mich, die Freiheit zu haben, meine Arbeitszeit – natürlich innerhalb vernünftiger Grenzen – selbst zu managen. Diese Flexibilität ermöglicht es mir, Berufliches und Privates optimal zu kombinieren. Die Möglichkeit, gelegentlich auch aus dem Ausland zu arbeiten, trägt zu einer angenehmen Abwechslung und Work-Life-Balance bei. Überstunden sind manchmal unvermeidlich, aber sie sollten nicht zur Alltagsroutine werden. Ich schätze es, wenn ich sie in ruhigeren Zeiten abbauen kann. Zudem ist die Option, bei Bedarf im Home-Office zu arbeiten, für mich ein wichtiger Faktor für den Ausgleich. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, fühle ich mich im Job wohl und habe genügend Zeit für mein Privatleben.
Für mich besteht der perfekte Ausgleich zwischen Job und Freizeit darin, dass ich einen Job habe, der mir nicht nur Spaß macht, sondern auch genügend Spielraum lässt, um nach getaner Arbeit abzuschalten. Ich kann den Laptop nach Feierabend zuklappen, ohne das Gefühl zu haben, Job und Freizeit ständig ausbalancieren zu müssen. Die Möglichkeit, auch mal von anderen Orten aus arbeiten zu können, und das Verständnis für persönliche Angelegenheiten, wie zum Beispiel Krankheitstage, tragen enorm zu dieser Balance bei. So bleibt mein Job ein wichtiger, aber nicht allein bestimmender Teil meines Lebens. Ich lebe nicht, um zu arbeiten, sondern arbeite, um das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Wie wird sich eurer Meinung nach die Arbeitsethik in den kommenden Jahren entwickeln, insbesondere in Bezug auf die heranwachsende Generation Alpha?
Ich bin davon überzeugt, dass der Wert, der auf Familie und Privatleben gelegt wird, immer mehr zunehmen wird.
Das wird bestimmt einen spürbaren Wandel in der Arbeitsethik und in der Work-Life-Balance mit sich bringen. Ich denke auch, dass Flexibilität im Arbeitsleben immer entscheidender wird.
Meiner Meinung nach steht das Arbeitsleben vor bedeutenden Veränderungen, wie beispielsweise der Zunahme von Home-Office und der Einführung der 4-Tage-Woche.
Solche Entwicklungen werden sicherlich einen starken Einfluss auf die Work-Life-Balance haben.
Wir haben nun einige Stereotypen über beide Generationen angerissen. Welche Missverständnisse und Irrtümer stechen denn für euch besonders heraus?
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist sicherlich, dass Millennials als extrem selbstzentriert wahrgenommen werden, insbesondere wenn es um ihre Arbeitshaltung geht. Häufig hört man Aussagen wie: "Millennials sind nicht bereit, Opfer für ihre Arbeit zu bringen". Dabei geht es nicht darum, dass wir generell nicht bereit sind, Engagement zu zeigen. Vielmehr bedeutet es, dass wir nach Arbeit suchen, die für uns sinnstiftend ist. Finden wir eine Arbeit, bei der wir einen echten Beitrag leisten und unsere Werte verwirklichen können, dann ist auch ein hohes Maß an Einsatz für uns kein Problem.
Was den Vergleich zwischen Millennials und Generation Z angeht, so zeigen unsere Gespräche klar, dass diese beiden Generationen nicht den oft zitierten Stereotypen von Faulheit und Selbstzentriertheit entsprechen. Tatsächlich beweisen sowohl Millennials als auch GenZs Pflichtbewusstsein und Disziplin, mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein und dem bewussten Setzen von Grenzen. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass Stereotypen und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation nicht einheitlich auf eine ganze Gesellschaft angewendet werden können.
Vielen Dank für das offene Gespräch. Wir sind glücklich, zwei Frohnaturen wie euch bei adamicus zu haben. Bleibt genauso authentisch und einzigartig, wie ihr seid. Und nicht vergessen: Euch gehört die Zukunft, schnappt sie euch!
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